Die Bestrafung von Mehdi Yarahi: Ein Symbol des Widerstands

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Moya Yarrahi

Seine Liebe hält mich fest...!

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Am 5. März 2025 (entspricht dem 15. Esfand 1403 im iranischen Kalender) wurde der iranische Sänger Mehdi Yarahi mit 74 Peitschenhieben bestraft. Dies markiert das Ende eines Gerichtsverfahrens, das aufgrund seines Liedes „Rousari“ gegen ihn eingeleitet wurde. Die Vollstreckung der Strafe wurde von seiner Anwältin Zahra Minoui öffentlich bestätigt.

Hintergrund der Verurteilung

Mehdi Yarahi, ein prominenter Musiker und Aktivist, wurde aufgrund seines Engagements für Frauenrechte und insbesondere für das Recht auf das Ablegen des Kopftuchs verurteilt. In einem Instagram-Video erklärte er zuvor, dass er trotz der Möglichkeit, Konzerte zu geben, keine Lizenz mehr beantragen werde, da er sich nicht an einem „geschlechterbasierten Privileg“ beteiligen wolle. Dies bezieht sich auf die Einschränkungen, die Frauen im iranischen Musikbetrieb auferlegt werden.

Bereits im Oktober 2023 wurde Mehdi inhaftiert und nach zwei Monaten gegen eine Kaution von 15 Milliarden Toman aus dem berüchtigten Evin-Gefängnis entlassen. Die psychischen und physischen Belastungen der Haft führten dazu, dass er nach seiner Freilassung eine Woche lang medizinisch behandelt werden musste.

Reaktionen auf die Bestrafung

Die Vollstreckung der Peitschenhiebe hat in sozialen Netzwerken und in der juristischen Gemeinschaft heftige Diskussionen ausgelöst. Der Menschenrechtsanwalt Mostafa Nili berichtete, dass Mehdi während der Strafe „Gott sei Dank“ ausrief, aber danach vor Schmerzen nicht mehr aufrecht sitzen konnte. Dies widerspricht der Behauptung eines anderen Juristen, Mohsen Borhani, der sagte, dass die Strafe „nicht schmerzhaft, sondern erniedrigend“ sei.

Nili forderte eine grundsätzliche Auseinandersetzung mit der Praxis der Auspeitschung, die als Verstoß gegen die Menschenrechte gesehen werden muss. Auch die Friedensnobelpreisträgerin Narges Mohammadi verurteilte die Bestrafung scharf und bezeichnete sie als „Vergeltung des Regimes für seine Unterstützung der Frauen Irans“.

Ein Symbol für den Widerstand

Mehdi steht exemplarisch für die anhaltende Repression gegen regimekritische Künstler und Aktivisten. Sein Mut, sich gegen Ungerechtigkeit zu stellen, wird von vielen als Akt des Widerstands gefeiert. Sein Schicksal reiht sich in die breitere Bewegung „Frau, Leben, Freiheit“ ein, die weiterhin für Frauenrechte und Meinungsfreiheit kämpft.

Dieser Vorfall betrifft mich nicht nur als Beobachter, sondern auch persönlich. Mehdi Yarahi ist mir sehr nahestehend, und sein Schicksal schmerzt mich zutiefst. Doch sein Mut gibt mir und vielen anderen Hoffnung.

 
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