Seine Liebe hält mich fest...!
Jedes Jahr am 8. März feiern Menschen weltweit den Internationalen Frauentag – ein Tag, der nicht nur die Errungenschaften von Frauen würdigt, sondern auch auf bestehende Ungerechtigkeiten aufmerksam macht. Während Frauen in vielen Ländern Fortschritte in Richtung Gleichberechtigung gemacht haben, kämpfen Frauen in anderen Regionen noch immer um grundlegende Rechte. Besonders eindrucksvoll ist der Mut und Widerstand der Frauen im Iran, die trotz großer Repressionen für ihre Freiheit und Selbstbestimmung kämpfen.
Seit der Islamischen Revolution 1979 unterliegt das Leben iranischer Frauen zahlreichen gesetzlichen und gesellschaftlichen Einschränkungen. Sie sind in vielen Bereichen des öffentlichen und privaten Lebens benachteiligt: Vom Tragen des obligatorischen Hidschabs bis hin zu gesetzlichen Regelungen, die sie in Fragen wie Scheidung, Sorgerecht und Reisen benachteiligen. Trotz dieser Restriktionen haben iranische Frauen immer wieder gezeigt, dass sie sich nicht unterkriegen lassen.
In den letzten Jahren ist der Widerstand gegen den Kopftuchzwang zu einem Symbol des Kampfes für Frauenrechte im Iran geworden. Frauen gehen bewusst ohne Hidschab auf die Straße, posten Bilder in sozialen Medien und riskieren damit ihre Freiheit. Die Bewegung „Frau, Leben, Freiheit“ (auf Persisch: „Zan, Zendegi, Azadi“) ist zu einem globalen Slogan des Widerstands geworden, insbesondere nach dem tragischen Tod von Jina Mahsa Amini im Jahr 2022, die in Polizeigewahrsam ums Leben kam, weil sie ihr Kopftuch angeblich nicht korrekt getragen hatte.
Trotz massiver Repressionen und drohender Strafen setzen sich iranische Frauen weiterhin für ihre Rechte ein. Viele Journalistinnen, Aktivistinnen und einfache Bürgerinnen riskieren ihre Freiheit oder sogar ihr Leben, um ihre Stimme zu erheben. In den letzten Jahren haben sich immer mehr Menschen – auch Männer – mit ihnen solidarisiert. Die Proteste im Iran zeigen, dass die Forderung nach Frauenrechten ein zentrales Thema im Kampf für Demokratie und Freiheit in der Region ist.
Der Kampf iranischer Frauen ist kein isolierter Kampf – er verdient weltweite Aufmerksamkeit und Unterstützung. Internationale Organisationen, Regierungen und Einzelpersonen können durch Solidaritätsaktionen, Medienberichterstattung und politischen Druck dazu beitragen, dass das iranische Regime für seine Menschenrechtsverletzungen zur Rechenschaft gezogen wird. Der Internationale Frauentag bietet eine Gelegenheit, auf die Situation im Iran aufmerksam zu machen und die mutigen Frauen zu würdigen, die trotz aller Hindernisse für ihre Freiheit kämpfen.
Ich schreibe diesen Artikel nicht nur aus der Perspektive eines Beobachters, sondern auch aus der Sicht eines Iraners, der in Deutschland lebt und nicht in sein Heimatland zurückkehren kann. Die Geschehnisse im Iran bewegen mich zutiefst. Ich fühle Schmerz, Wut und Trauer, wenn ich sehe, wie meine Landsleute unterdrückt werden, während ich selbst in Sicherheit bin. Es ist schwer, mit diesem Gefühl der Machtlosigkeit umzugehen, aber ich weiß, dass meine Stimme hier in der Freiheit Gewicht hat.
Ich kann nicht zurückkehren, weil mein Wunsch nach Freiheit und Gerechtigkeit mich zu einem Gegner des Regimes macht. Doch auch aus der Ferne kann ich meinen Beitrag leisten, indem ich über das Leid, aber auch über den Mut der iranischen Frauen und Männer spreche. Jeder Artikel, jedes Gespräch, jede Demonstration zählt.
Der 8. März ist nicht nur ein Tag des Feierns, sondern auch ein Tag des Kampfes und der Erinnerung. Frauen im Iran zeigen uns jeden Tag, was es bedeutet, für Freiheit und Gleichberechtigung einzustehen. Ihr Mut und ihre Entschlossenheit sind ein Beispiel für alle, die sich weltweit für eine gerechtere Gesellschaft einsetzen. Lasst uns ihre Stimmen verstärken und dafür sorgen, dass ihre Forderungen gehört werden: Frau, Leben, Freiheit!