50 Tage ohne Nachricht: Das Verschwinden von Bijan Kazemi im Evin-Gefängnis

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Moya Yarrahi

Seine Liebe hält mich fest...!

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Seit mittlerweile 50 Tagen sitzt Bijan Kazemi, ein ehemaliger politischer Gefangener und Bürger aus Kuhdasht, ohne Kontakt zur Außenwelt im berüchtigten Evin-Gefängnis in Teheran. Seine Familie und Freunde sind in großer Sorge, da sie keinerlei Informationen über seinen Zustand oder die Gründe seiner Festnahme erhalten haben.

Festnahme ohne Vorladung

Am 20. Januar 2025 wurde Kazemi von Sicherheitskräften des iranischen Geheimdienstministeriums in seiner Heimatstadt Kuhdasht festgenommen. Berichten zufolge erfolgte die Verhaftung ohne vorherige Vorladung oder rechtliche Benachrichtigung. Drei Tage später wurde er in den berüchtigten Trakt 209 des Evin-Gefängnisses überstellt – ein Bereich, der für politische Gefangene und lange Isolationshaft berüchtigt ist.

Verwehrter Kontakt zu Familie und Anwälten

Seit seiner Inhaftierung wird Kazemi jeglicher Kontakt zur Außenwelt verwehrt. Weder durfte er seine Familie anrufen, noch seine Anwälte treffen. Auch der Zugang zu seiner Akte bleibt seinen Rechtsvertretern untersagt, was auf eine intransparente und willkürliche Behandlung hindeutet. Menschenrechtsorganisationen befürchten, dass er unter unmenschlichen Bedingungen festgehalten und möglicherweise psychischem oder physischem Druck ausgesetzt wird.

Wer ist Bijan Kazemi?

Bijan Kazemi ist nicht zum ersten Mal mit den iranischen Behörden in Konflikt geraten. Bereits in der Vergangenheit war er wegen seiner politischen Aktivitäten inhaftiert. Als entschiedener Kritiker der Regierung setzte er sich für Meinungsfreiheit und demokratische Rechte ein, was ihn zur Zielscheibe der Sicherheitsbehörden machte. Seine früheren Inhaftierungen gingen mit schwerer Misshandlung und langen Einzelhaftperioden einher. Dennoch blieb er trotz aller Repressionen seiner Überzeugung treu und engagierte sich weiterhin für Gerechtigkeit und Menschenrechte.

Die verzweifelte Stimme einer Mutter

Seine Mutter, Shahnaz Khosravi, brachte in einem bewegenden Beitrag ihre tiefe Verzweiflung zum Ausdruck. Sie schrieb, dass ihr Herz „zerrissen“ sei, weil sie in diesen Tagen des Neujahrs, in denen die Familie traditionell auf dem Familienfriedhof zusammenkommt, stattdessen hinter den hohen Mauern von Evin auf Nachricht von ihrem Sohn warten muss.

Kazemis Familie und Menschenrechtsorganisationen fordern seine sofortige Freilassung sowie Transparenz über seinen aktuellen Zustand. Doch bislang schweigen die Behörden.

Forderung nach Gerechtigkeit

Der Fall von Bijan Kazemi ist ein weiteres Beispiel für die systematische Unterdrückung politischer Aktivisten im Iran. Internationale Menschenrechtsorganisationen rufen zur Aufmerksamkeit auf und fordern die iranischen Behörden auf, ihn freizulassen und ihm ein faires Verfahren zu gewähren.

Während die Tage vergehen, wächst die Sorge um sein Schicksal – doch seine Unterstützer geben nicht auf.

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