Iran verschärft Vorgehen gegen christliche Konvertiten – 21 Festnahmen unter neuem „Spionagegesetz“

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Moya Yarrahi

Seine Liebe hält mich fest...!

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Teheran – In den vergangenen Wochen hat der Iran mindestens 21 zum Christentum konvertierte Personen festgenommen. Einige von ihnen werden nach einem neuen Gesetz angeklagt, das angebliche Zusammenarbeit mit „feindlichen Staaten“ – darunter Israel und die USA – unter Strafe stellt. Dies berichtet die Menschenrechtsorganisation Article 18, die sich für Religionsfreiheit im Iran einsetzt.

Die Verhaftungen erfolgten durch das iranische Geheimdienstministerium in mehreren Städten, darunter Teheran, Rasht, Urmia, Kermanschah, Varamin und Kerman – eine davon kurz vor dem Ausbruch des jüngsten Krieges zwischen Iran und Israel.

Einige Festnahmen stehen im Zusammenhang mit dem Besitz von Bibeln, während andere unter ein neues Gesetz fallen könnten, das sogar die Todesstrafe für Personen vorsieht, die angeblich mit den Vereinigten Staaten oder Israel kooperieren.

Das Gesetz trägt den Titel

„Verschärfung der Strafen für Spionage und Zusammenarbeit mit dem zionistischen Regime und feindlichen Staaten gegen die nationale Sicherheit und Interessen“

und wurde Ende Juni vom iranischen Parlament verabschiedet. Der Wächterrat, der Gesetze auf ihre Vereinbarkeit mit der Scharia prüft, äußerte jedoch rechtliche Bedenken.

„Da Strafgesetze Präzision erfordern, gab es Unklarheiten und Mängel, die behoben werden müssen“, erklärte Hadi Tahan-Nazif, Sprecher des Wächterrats.

Zuvor hatten 57 iranische Akademiker, Juristen und Anwälte in einem offenen Brief das Gesetz öffentlich verurteilt und vor weiteren Menschenrechtsverletzungen gewarnt.

🔴 Systematische Verfolgung religiöser Minderheiten

Die aktuelle Verhaftungswelle reiht sich in eine länger andauernde Kampagne gegen religiöse Minderheiten ein – darunter Juden, Bahai und christliche Konvertiten. Obwohl das Christentum offiziell in der iranischen Verfassung anerkannt ist, betrachtet das Regime den Übertritt vom Islam weiterhin als Bedrohung der nationalen Sicherheit.

Menschenrechtsorganisationen erinnern daran, dass die Verfolgung von Konvertiten einen klaren Verstoß gegen Artikel 18 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte und des Internationalen Pakts über bürgerliche und politische Rechte darstellt – beide garantieren das Recht auf Religionsfreiheit, einschließlich des Wechsels des Glaubens und der freien Ausübung der Religion.

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