Seine Liebe hält mich fest...!
Im Iran erleben Christen derzeit eine erneute Welle der Verfolgung. Seit dem 25. Juni, dem Tag des Waffenstillstands mit Israel, wurden mindestens 43 Gläubige in 21 Städten verhaftet, darunter in Teheran, Rasht, Urmia, Kermanschah und Varamin.
Die genauen Anklagen wurden bislang nicht öffentlich gemacht. In einigen Fällen geht es um den Besitz von Bibeln, in anderen um mutmaßliche „Zusammenarbeit mit feindlichen Staaten“ wie den USA oder Israel – ein Vorwurf, der nach einem neuen Gesetz mit drakonischen Strafen belegt werden kann.
Solche Gesetze werden häufig gegen christliche Konvertiten eingesetzt, die von den Behörden nicht als Gläubige, sondern als „Zionisten“ oder Mitglieder „abweichender Sekten“ dargestellt werden.
In früheren Gerichtsunterlagen behaupteten iranische Richter offen, dass evangelisches Christentum islamische Werte untergrabe, Familienstrukturen zerstöre und mit westlichen Feinden zusammenarbeite. Diese Denkweise rechtfertigt bis heute die zunehmende Verfolgung von Christen im Land, das derzeit auf Platz 9 der „World Watch List“ steht.
Kürzlich äußerten UN-Menschenrechtsexperten ihre Besorgnis über den Umgang der iranischen Regierung mit religiösen Minderheiten. Sie warnten, dass Nachkriegszeiten nicht als Vorwand dienen dürfen, um Dissidenten zu unterdrücken.
Die Experten verwiesen auf alarmierende Berichte, wonach iranische Staatsmedien ganze Gemeinschaften – darunter Christen – als „Verräter“ oder sogar „dreckige Ratten“ bezeichnen, um sie gezielt zu entmenschlichen.
Nach dem jüngsten Luftangriff auf das Teheraner Evin-Gefängnis haben sich die Haftbedingungen dort dramatisch verschlechtert. Mindestens elf Christen wurden in andere Gefängnisse verlegt – einige sind seither spurlos verschwunden.
Unter den Betroffenen ist auch die 43-jährige Christin Aida Najaflou, eine zum Christentum konvertierte Iranerin. In einer Sprachnachricht berichtete sie von der grausamen Verlegung von über 60 weiblichen Häftlingen in das berüchtigte Qarchak-Gefängnis, wo sie kein sauberes Wasser, keine ausreichende Nahrung und keine hygienischen Bedingungen haben.
„Wir leiden … wir sind gefangen und hilflos“, sagte Aida.
Sie steht wegen mehrerer Anklagen vor Gericht, darunter „Propaganda gegen die Islamische Republik“ und „Zusammenarbeit mit oppositionellen Gruppen“.
Ihre „Verbrechen“: Beten, Taufen durchführen und christliche Inhalte online teilen. Sogar die Bibel wird in ihrer Anklageschrift als „verbotenes Buch“ aufgeführt.
Ein Teil der Vorwürfe richtet sich auch gegen ihre Unterstützung der Bewegung „Frau, Leben, Freiheit“ sowie gegen kritische Beiträge in sozialen Netzwerken.
Trotz weltweiter Empörung und Berichterstattung setzen die iranischen Behörden weiterhin auf Einschüchterung und Repression, um religiöse Minderheiten zum Schweigen zu bringen.
Die jüngste Verhaftungswelle zeigt erneut, welchen hohen Preis viele Gläubige im Iran für ihren Glauben an Jesus Christus zahlen müssen.